01./02.02.2014, Uckermark Kurier, Templiner Zeitung

Musikalischer Schulleiter gibt den Taktstock ab

von Birgit Bruck

Die Grundschule in Boitzenburg ist jetzt komplett in Frauenhand: Direktor Georg Handy wurde am letzten Schultag vor den Winterferien mit einer besonderen Schultüte in den Ruhestand verbaschiedet. Nachfolgerin Heike Koopmann wird seine Arbeit fortsetzen.

Boitzenburg. „So eine Lehrerbiografie ist selten“, sagte Schulamtsleiter Hardy Schalitz und meinte damit die von Gerog Handy. Denn der Lehrer für Mathe und Physik unterrichtet seit fast vier Jahrzehnten in Boitzenburg. Seit zehn Jahren steht Handy an der Spitze der heute als „verlässliche Halbtagsgrundschule“ arbeitenden Bildungseinrichtung. Der letzte Schultag vor den Winterferien war sein letzter als Schulleiter.

Mit einem Überraschungsprogramm, für das in den vergangen Tagen in der Schule heimlich geprobt wurde, verabschiedeten ihn seine 120 Schüler und seine Kolleginnen. Sie füllten dem 65-jährigen eine Schultüte mit guten Wünschen und nützlichen Dingen für den Unruhestand und überraschten ihn mit allerlei gereimten und gesungenen Tipps für das Rentnerdasein. Dank und lobende Worte gab es für den Pädagogen mit Leib und Seele auch von den Eltern, Vertretern der Gemeinde und des Landkreises, vom Schulamt und von Kooperationspartnern.

Der passionierte Blasmusiker, der auch eine Bläserklasse unterrichtete und sie auch bei seiner Verabschiedung noch einmal dirigierte, gab den symbolischen „Taktstock“ für die gesamte Schule an seine Nachfolgerin Heike Koopmann weiter. Die 53-jährige arbeitete zuletzt als Lehrerin für Deutsch und Franzözisch an der Grabowschule in Prenzlau. „Ich werde Bewährtes weiterführen und freue mich auf neue Herausforderungen“, sagte die neue Schulleiterin. Sie kündigte ein neues Computerkabinett und die Suche nach neuen Kooperationspartnern im Sport an.

Georg Handy verabschiedete sich aus seinem „erfüllten, langen Lehrerdasein“, wie er sagte, mit einem „weinenden und einem lachenden Auge“. Für ein paar Stunden in der Woche wird er seiner Schule noch erhalten bleiben: „Das macht uns allen den Übergang leichter und soll auch der Gesundheit förderlich sein.“ Mindestens bis zum Sommer will er weitermachen – bis zu seinem 40. Dienstjubiläum in Boitzenburg.