29.05.2013, Uckermark Kurier, Templiner Zeitung

von Ralf Schwieger

Beim Auftakt zu den diesjährigen Ringenwalder Sommerkonzerten schöpft die Gemeinde aus ihrem eigenen musikalischen Potenzial.

Ringenwalde. Vom Wetter her machte der Auftakt für die „Ringenwalder Sommerkonzerte“ mit Dauerregen nicht viel her, wohl aber muskalisch. Die Gemeinde stellte mit ihrem Konzert am Sonnabend einmal mehr ihr musikalisches Potenzial eindrucksvoll unter Beweis: In der Kirche erklingt Rockmusik. Eine Elfjährige spielt die Orgel. Der Restaurator der Migendt-Orgel spielt mit einer Logopädin Händel auf dem Violoncello und der Blockflöte. Der Kirchenchor singt, auf der Mandoline wird „Over the Rainbow“ intoniert. Ein Trio singt wunderschön den rockpoetischen Titel „Als ich fortging“ und die Kirche bebt vom gemeinsam gesungenen „Geh aus mein Herz und suche Freud“.

Vielfältig hatten die Ringenwalder das Programm für ihr Auftaktkonzert gestaltet. Die Jugendband „The Sibs“, die auch den Kinderkarneval der Kulturen in Berlin rockte, eröffnete den bunten Reigen all derer, die im Ringenwalde musikalisch unterwegs sind.

Wilderich Stein mit dem Parforcehorn schloss sich an und das Duo Gerhard Prückner/Stefanie Ploch spielte wunderbar Händel. Der Organist der Gemeinde, Matthias Kusch, intonierte „Wie lieblich ist der Maien“ und die Konzertbesucher sangen begeistert mit. Dann folgte der erste Höhepunkt, das Duo Wolfgang Sturmat/Doris Blankenburg, verstärkt durch Magdalena Corbach von den Lobetaler Lerchen, sang Friedens- und Volkslieder und beim Lied von Dirk Michaelis summten alle mit.

Anschließend erklang die Migendt-Orgel. Anna Mertins, elf Jahre alt, ließ die Orgel klingen und keiner in der Kirche glaubte, dass da ein junges Mädchen an der Klaviatur saß. Das neue Gesangsbuch der Evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg „Singt Jubilate“ stand im Mittelpunkt des Auftritts des Kirchenchores, der sich mit einigen jungen Stimmen verstärkt hatte. Thomas Rommelhöller griff dann zur Mandoline und sang „Over the Rainbow“ in der Hawaiianischen Version von Israel Kamakawiwo‘ ole. Passend dazu hörte für kurze Zeit der Regen auf. Zum großen Finale versammelten sich dann die 28 Sängerinnen und Sänger vor dem Altar und sangen mit den Gästen „Ein bisschen Frieden“, um danach im strömenden Regen den Rastplatz mit der Friedensgöttin einzuweihen, die aus dem Stamm der ehemaligen Friedenseiche entstand.

Der nächste Höhepunkt steht indes bevor. Am 7. Juni um 17 Uhr spielt Johannes Lang im Rahmen des Uckermärkischen Orgelfrühlings die Migendt-Orgel. Johannes Lang ist Gewinner des 18. Leipziger Bach-Wettbewerbs, elfmaliger Gewinner des Musikwettbewerbes „Jugend musiziert“ sowie Gewinner renommierter Orgelwettbewerbe und gilt als bester deutscher Nachwuchsorganist.