Als Erwachsene noch auf Horn und Tuba gekommen
von Sigrid Werner
Die Templiner „Blechperle“, ein Ensemble der Musikschule Uckermark, lässt seinen Spaß am Musizieren auch auf andere überspringen.
Templin. Was wäre ein Fackelumzug in Templin ohne die Templiner „Blechperle“? 1997 hatten sich die ersten Hobbymusiker zusammengefunden, um aus Spaß an der Freude gemeinsam zu musizieren.
Doch schon bald wurde daraus mehr. Unter Leitung des freischaffenden Musikschulpädagogen Lutz Jonas formierte sich 1998/1999 ein kleines Ensemble, das bei ersten Auftritten signalisierte, dass mit ihm künftig auch in der Öffentlichkeit zu rechnen ist.
Es waren vor allem gestandene Männer und Frauen, die den Wunsch verspürten, noch einmal ein Instrument zu erlernen und damit einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachzugehen, ob nun Krankenschwester, Schlosser oder Gärtner… Ein Musikinstrument spielen zu lernen, funktioniert auch noch, wenn man dem Kinder- und Jugendalter längst entwachsen ist, tritt Lutz Jonas mit seinen Schützlingen immer wieder den Beweis an. „Ein- bis eineinhalb Jahre dauert es aber schon, bis die Bläser soweit sind, Lieder zu spielen“, sagt er. Fleißiges Üben, auch mal außerhalb der gemeinsamen Probenzeit vorausgesetzt. „Inzwischen sind wir soweit, dass wir ein einstündiges Konzertprogramm, abgestimmt auf die Jahreszeiten, anbieten können“, erzählt Lutz Jonas.
Seit zwei Jahren habe man eine Besetzungsstärke erreicht, mit der das richtig gut funktioniere. Bis zu maximal zehn öffentliche Auftritte im Jahr absolviert die „Blechperle“. „Mehr nicht, schließlich sind wir alles Berufstätige“, so Jonas. Viel weniger mache allerdings auch keinen Sinn: „Dann fehlt die Routine.“
In diesem Jahr war die „Blechperle“ bereits zu Gast im Seniorenlandsitz, spielte beim Erntedank in der Kirche Ziemkendorf und führte den großen Fackelumzug der Kinder am Vorabend des Tages der Einheit an. „Natürlich wollen wir auch wieder ein Weihnachtskonzert in der St. Georgenkapelle geben und auf dem Templiner Weihnachtsmarkt spielen“, sagt Reinhard Nelson, der schon seine ganze Familie samt Frau und Kindern ins Ensemble mitgebracht hat. Nachwuchs könne die „Blechperle“ ständig gebrauchen. Schließlich sei es in solch einem kleinen Ensemble voller Berufstätiger und Schüler schwierig, alle Termine unter einen Hut zu bringen und immer genügend Mitstreiter für einen Auftritt zusammenzubekommen. Vor allem für die Tuba-Besetzung würden noch Musikbegeisterte gesucht.
Geprobt wird übrigens jeden Montag von 19:30 bis 21:00 Uhr in der Kreismusikschule.