21.06.2011, Uckermark Kurier, Prenzlauer Zeitung

Andenken an einen Musikliebhaber

Erinnerung
15 Jahre prägt Dietrich Wolff das Profil der Musikwochen. Zu seinem Gedenken erklingt ein Konzert.

Gramzow (DR). Im Vorfeld zu den Uckermärkischen Musikwochen hat in der Gramzower St. Marienkirche ein Sonderkonzert stattgefunden, das an Dietrich Wolff und sein Schaffen erinnerte. Der ehemalige Gramzower Pfarrer erlag vor einem Jahr einer langen schweren Krankheit.
„Als großer Musikliebhaber und -kenner hat er seine Spuren hinterlassen“, betonte Gunter Ehrlich, Vorsitzender des Vereins Uckermärkische Musikwochen. Dabei lag Wolff vor allem die Restaurierung und Bespielung der Schuke-Orgel in der St. Marienkirche am Herzen. Zudem prägte er als Vorsitzender über 15 Jahre das Profil der Musikwochen.

In einem Wechselklang von Marek Toporowski an der Orgel und dem Kammerchor Prenzlau unter der Leitung von Jürgen Bischof ergaben die gewählten Werke aus vier Jahrhunderten eine Art Wunschkonzert des Verstorbenen. Denn so hörten die Besucher unter anderem das „Ave Maria“ nach der Komposition von Franz Liszt, das sich Wolff einst von Marek Toporowski für den Gottesdienst wünschte.

Toporowski spielte bereits in den neunziger Jahren eine CD auf der Gramzower Orgel ein und unterstrich damit deren klangliche Vielfalt. So auch beim Sonderkonzert. Der polnische Organist wusste seinem Instrument immer neue Töne zu entlocken. Die Zuhörer hätten glauben können, dass ein ganzen Ensemble auf der Empore musiziert.

Und auch die Stimmgewalt des Chores zog die Anwesenden mit Kompositionen von Tschaikowski, Schütz, Mozart oder Schumann in ihren Bann. Der am Schluss nicht enden wollende Applaus hätte sicher auch Dietrich Wolff gefallen.